Plötzlich öffnet sich eine Autotür und Velofahrende haben keine Chance mehr auszuweichen. Dieses Szenario, bekannt als Dooring, gehört zu den gefährlichsten Situationen im städtischen Verkehr. Eine aktuelle Umfrage unter 847 Pick-e-Bike-Nutzenden zeigt nun eindrücklich, wie präsent das Problem ist.
17,9 Prozent gaben an, in den letzten zwölf Monaten selbst (fast) in einen Dooring-Unfall geraten zu sein. Weitere 29,7 Prozent berichteten, dass jemand aus ihrem Umfeld betroffen war. Zusammengenommen ergibt das 47,6 Prozent, beinahe die Hälfte aller Befragten.
Das Sicherheitsgefühl auf Strassen mit parkenden Fahrzeugen liegt im Durchschnitt bei nur 2,7 von 5 Punkten. Die Angst, von einer Tür getroffen zu werden, ist sogar noch stärker: 3,0 von 5 Punkten. Und auch die allgemeine Wahrnehmung des Problems Dooring erreicht lediglich einen Wert von 3,1 von 5 Punkten. Die Ergebnisse machen deutlich: Vielen ist die Gefahr zwar bewusst, doch im Alltag fühlen sich Velofahrende häufig ungeschützt und systematische Prävention fehlt weitgehend.
Um Dooring-Unfälle zu verhindern, braucht es eine Kombination aus Infrastruktur, Verhalten und Aufklärung. Bauliche Massnahmen wie versetzte Parkplätze oder markierte Sicherheitszonen schaffen mehr Abstand zwischen Velos und Autos. Gleichzeitig kann jede:r Einzelne dazu beitragen, indem beim Aussteigen bewusst der „Holländische Griff“ genutzt wird oder Velofahrende aktiv mehr Abstand zu parkenden Autos halten. Ergänzend sind Kampagnen und praktische Hilfsmittel sinnvoll, die das Risiko sichtbar machen und Fahrende wie Autofahrende gleichermassen sensibilisieren.
Dooring ist kein Randthema, sondern ein reales Sicherheitsproblem, das fast die Hälfte der Befragten schon selbst erlebt oder im Umfeld mitbekommen hat. Für Städte, die das Velofahren fördern wollen, ist das ein unübersehbares Signal: Mehr Schutz und mehr Prävention sind dringend notwendig.